Projekt - Blog
Being An / No Island
Die Erfahrung, durch sprachliche und kulturelle Barrieren in anderen Ländern auf sich allein gestellt zu sein und, wenn auch nicht vollständig vom Menschen abgeschnitten, dennoch in einer gewissen Isolation mit sich und seinen Gedanken zu verharren, bildete im Herbst 2019 die Grundlage für das Projekt.
Erinnerungsorte tauchen wie imaginäre Inseln auf, verschwimmen, überlagern und erneuern sich. Das Projekt dreht sich um das Individuum und die Gesellschaft, ausgehend von Reisen, Inselerfahrungen und letztendlich der unerwarteten Isolation, die wir in den letzten Jahren erlebt haben. Es widmet sich der Frage, ob wir überhaupt allein sein können oder immer Teil eines Ganzen sind, wie schon John Donne in einem Gedicht feststellte: „No man is an island“.
Elisabeth Wedenig konzipierte das Projekt vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 und erhielt dafür im Jahr 2020 das österreichische Staatsstipendium. Ihre Einzelausstellung "Being An / No Island" war im Winter 2020/21 in der Galerie3 Velden zu sehen. Gleichzeitig realisierte sie 50 Satellitenausstellungen unter dem Titel "Leaving the island to become an island" in Österreich, England, Griechenland, Ungarn, Deutschland und Japan. Die Künstlerin lieh Aquarelle der Serie an Privatpersonen für deren Wohnräume oder Arbeitsplätze aus. Die Bilder übernahmen die Rolle von Besucher:innen und Reisenden, während uns dies aufgrund von Lockdowns verwehrt blieb. Die Leihnehmer:innen versahen die Bilder mit Titeln und Texten und stellten Fotos zur Verfügung. In einem Blog der Künstlerin konnten die Mikroausstellungen mitverfolgt werden.
Ausgehend von der Versendung eines Aquarells nach London entstand mit Studierenden ein neuer Projekt-Ast, der Teil der Ausstellung "Heterotopia" des Chelsea College of Fine Arts in London wurde. Drei Aquarelle der Künstlerin waren bei der Gruppenausstellung "(K)ein Mensch ist eine Insel" im Künstlerhaus Wien im Sommer 2021 zu sehen. Im Winter 2021/22 fand eine weitere Einzelausstellung im Kulturforum Amthof in Feldkirchen unter dem Titel "Zusammenschwimmen / Treffpunkt für Raumreisende" statt, bei der die gereisten Bilder samt Dokumentation zusammenfanden.
Siehe auch unter Work:
